Der Stadtjäger Kurs 2022 - Der Kursbeginn am 22. Januar 2022

Von 2017 bis 2022 haben wir die Ausbildung der Stadtjägerinnen und Stadtjäger nach einer internen Ausbildungsordnung durchgeführt. Diese Inhalte fanden nun Eingang in den §19 der Durchführungs-verordnung zur Novelle des JWMG indem dort die Schwerpunkte der Stadtjägerausbildung festgeschrieben wurden.

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Im Stadtjägerkurs 2022 sind diese Schwerpunkte berücksichtigt und in einer neuen Ausbildungsord-nung festgehalten. Das ursprünglich im Ausbildungsplan enthaltene Einführungsseminar, das zu Beginn der Stadtjägerausbildung dazu gedacht war, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Überblick über das Aufgabengebiet der Stadtjägerinnen und Stadtjäger zu verschaffen, konnte gestrichen werden, da über die Aufgaben und Einsätze der Stadtjäger in der Presse und im Fernsehen berichtet worden war und so bei den Interessierten bereits weitreichende Kenntnisse vorhanden waren. Dadurch konnte dem Thema Prävention mehr Ausbildungszeit eingeräumt werden.

An Stelle des Einführungsseminars trat das Modul 1 „Wildtiermanagement und Wildtierökologie“ welches am 22. Januar 2022 den Auftakt zum neuen Stadtjägerkurs gebildet hat.

In diesem Modul vermittelten die Referenten Dr. Christof Janko (Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz), Fanny Betge (Albert-Ludwig Universität Freiburg, Institut für Wildtierökologie und Wildtiermanagement) und Judith Ehrlacher (FVA-Wildtierinstitut, Arbeitsbereich Wildtiere & Menschen, Freiburg) die Grundzüge wie Wildtiermanagement im urbanen Bereich funktionieren kann.

Fanny Betge, die viele Jahre die Forschungsprojekte zu Wildtiere in der Stadt an der Univ. Freiburg unter Leitung von Frau Prof. Ilse Strauß mit Geva Peerenboom betreut hat, berichtete über die Ergebnisse dieser Studien und stellte die Broschüre „Wildtiermanagement im Siedlungsraum - Ein Handbuch für Kreise und Kommunen in Baden-Württemberg“ vor. In diesem Handbuch finden sich zahlreiche Erläuterungen zu den Akteuren des urbanen Wildtiermanagements, zu den verschiedenen befriedeten Bezirken aber auch zu rechtlichen Fragen, die eine Stadtjägerin oder einen Stadtjäger in der täglichen Arbeit betreffen.

Judith Ehrlacher lag besonders die enge Zusammenarbeit der Stadtjägerinnen und Stadtjäger mit den Wildtierbeauftragten der Landratsämter am Herzen. Frau Ehrlacher führte aus, wie Sie sich die Zusammenarbeit idealerweise vorstellt und welche Aufgaben von den Wildtierbeauftragten nach §61 JWMG übernommen werden können, um die Stadtjägerinnen und Stadtjäger zu unterstützen und die Aufgaben zu koordinieren. Letztendlich wäre es dann die Aufgabe der Wildtierbeauftragten ein langfristiges Konzept für ein präventives, urbanes Wildtiermanagement in den einzelnen Kommunen aufzubauen.

Dr. Christof Janko stieg dann in das Thema Wildtierökologie ein. Er erläuterte die Veränderungen in der heutigen Kulturlandschaft aber auch die Initiative hin zu einer vermehrt ökologischen Gestaltung unserer Innenstädte. Beide Aspekte, so Janko, haben einen Einfluss auf die Biodiversität und das Verhalten unserer Wildtiere. Da sich Dr. Janko schon viele Jahre mit dem Thema Wildtiere, insbesondere mit Füchsen, im urbanen Bereich beschäftigt konnte er anhand zahlreicher Beispiele aus der Praxis das Verhalten der Wildtiere in unseren Städten erläutern. Gegliedert war sein Vortrag dann nach den verschiedenen im urbanen Bereich vorkommenden Wildtierarten, deren Verhalten und Interaktionen mit uns Menschen - positive Begegnungen wie Konflikte gleichermaßen.    

 

Text und Foto: Dr. Hans-Ulrich Endreß