Ausbildungslehrgang Stadtjäger startet mit 48 Teilnehmern durch

Mit dem 7. Ausbildungslehrgang Stadtjäger ist der Jagd - Natur - Wildtierschützer-verband Baden-Württemberg (JNWV-BW) am Samstag 21.01.2023 in eine neue Ausbildungsrunde gestartet.

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Dr. Hans-Ulrich Endress, Ausbildungsleiter des JNWV-BW, war die Freude darüber anzusehen.

Die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer ist von Behörden zum Ausbildungs-lehrgang entsandt worden oder hat bereits die klare Zusage, zum Ausbildungsende als Stadtjäger amtlich eingesetzt zu werden. Diesem Umstand hat der Vorstand des JNWV-BW in der Erhöhung der Ausbildungsplätze Rechnung getragen.

So bedeuten 48 Teilnehmer einen Rekord und zugleich die Herausforderung, die Qualität in der Ausbildung hoch zu halten. Der Vorstand wird sich gerne daran messen lassen.

Christian Schwenk, Landesobmann Stadtjäger, durfte das Informationsfeuerwerk im Modul 1 Wildtiermonitoring/Wildtiermanagement mit einem allgemeinen Abriss über die Aufgaben und Ziele des Stadtjägers starten. Wie sind die Siedlungsstrukturen in Baden-Württemberg, aus welchen Gründen kommen manche Wildtierarten in die Gemeinden und Städte, wann kommt der Stadtjäger ins Spiel. Hier sind die Handlungsschritte in den Eskalationsstufen Problemanalyse, Beratung, Vergrämung und Bejagung aufgezeigt worden.

Uwe König, Stadtjagd ISARIA und mit über 20 Jahren Erfahrungswissen als Stadtjäger, leitete von den Allgemeinplätzen zum praktischen Erfahrungswissen über. Sehr anschaulich sind die notwendigen Kenntnisse über die städtischen Wildtiere dargestellt worden. Beratung und Hilfe für den Bürger, wie auch die Prävention, haben den Großteil des Vortrags ausgemacht. Die jagdliche Komponente wurde nicht vergessen und kam zum Schluss. Den Teilnehmern wurde schnell klar: Vom Gesamteinsatzspektrum macht die Jagd beim Stadtjäger den geringsten Anteil aus

Judith Ehrlacher, FVA-Wildtierinstitut, hat die Teilnehmer gedanklich in das Wildtiermanagement und damit in Forschung, Monitoring und Wissenstransfer mitgenommen. Was bedeutet Wildtiermanagement und welche Personen und Institutionen werden für eine erfolgreiche Umsetzung vor Ort gebraucht war zum Ende des Vortrags geklärt. Damit war auch klar, dass der Stadtjäger einen Baustein im Netzwerk Wildtiermanagement vor Ort darstellt.

Dr. Christof Janko, Ministerium für Ernährung, Ländlicher Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, hat sein breit aufgestelltes Wissen genutzt, um den Teilnehmern das urbane Wildtiermanagement ein Stück näher zu bringen. So hat er den Faden von Christian Schwenk und Uwe König aufgegriffen und weiter gesponnen.

Einmal mehr hat er es geschafft, komplexe Dinge einfach zu erklären:

Warum es Stadttiere gibt, wie sich die Mensch-Tier-Koexistenz im urbanen Bereich entwickelt hat und wie der Mensch mit sich daraus ergebenden Konflikten umgeht.

Bei seinen Ausführungen hat das Wildtiermanagement aus gutem Grund viel Raum eingenommen. Was Wildtiermanagement begrifflich bedeutet und wie es konkret aufgebaut und ausgeführt werden kann.

Die Wahrscheinlichkeitsform ist hier bewusst und aus einem einfachen Grund gewählt worden:

Es gibt vielleicht schon einige Modelle oder Ideen. Es kann aber kein Patentrezept geben. Es bedarf einer Analyse der örtlichen Gegebenheiten, um dann mit den richtigen Partnern in einem Netzwerk zu agieren.

Mit diesen Gedanken und einem Rucksack an Informationen, sind die Teilnehmer für dieses Mal entlassen worden.

Text: Christian Schwenk
Fotos: Dr. Hans-Ulrich Endress